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Tagesausflug Unter Furggeli - Erzgruben

Charakter der Tour

Rot- und blauweiss markierte Tour, welche für Wanderer einen schönen Einblick ins Windgällengebiet vermittelt. Eindrückliche Gesteinsvielfalt direkt am Weg. Übers Unter Furggeli (2487 m) sind zu Ihrer Sicherheit Seile fixiert. Von den alten Erzgruben aus dem späten 17. Jahrhundert sind noch Mauerreste und Schutthaufen sichtbar.

Übersicht

Ausgangspunkt und Endpunkt: Windgällenhütte AACZ (2032 m)

Route: Windgällenhütte (2032 m) - Unter Furggeli (2487 m) - Erzgruben - Oberchäseren (1925 m) - Windgällenhütte

Zeitbedarf: 4.5 h

Schwierigkeit: Meist sehr gut markierte Tour mit gut gesichertem Übergang (T4)

Ausrüstung:
Gute Bergschuhe, Orientierungsmittel

Landeskarten: 1:25'000 Blatt 1192 Schächental oder Urner Wander- und Bikekarte Maderanertal

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Tourenbeschrieb

Auf der W-Seite des Unter Furggeli
Auf der W-Seite des Unter Furggeli

Von der Hütte folgen Sie den blau-weissen Markierungen in nördlicher Richtung vorbei an tiefen Dolinen, dann in NW-Richtung unterhalb des Schwarzbergs zu einem markanten Steinmann. Von hier führt die blau-weisse Route im lockeren Moränengestein immer steiler werdend in westlicher Richtung zur Nordwand des Schwarz Stöckli. Unter dieser und zum Schluss durch eine steile Rinne hinauf zum Unter Furggeli (2487 m). Hier öffnet sich ein prachtvoller Blick zum Chli Windgällen.
Auf der anderen Seite zuerst in westlicher, dann in südlicher Richtung hinunter. Die Erzgruben befinden sich auf ungefähr 2400 m und sind blau an einem Stein beschriftet.
Der Abstieg führt Sie auf der W-Seite von Schwarz Stöckli und Widdergg weiterhin blau-weiss markiert nach Oberchäseren (1925 m). Unterhalb der Alphütten treffen Sie auf den Bergweg, welcher von Golzern nach Oberchäseren und weiter zur Windgällenhütte führt. Folgen Sie dem Weg also in östlicher Richtung und kehren Sie via Bernetsmatt (2005 m) und Ortliboden zur Hütte zurück.

Variante: Beim Abstieg vom Unter Furggeli können Sie auf einer Höhe von ca. 2280 m auch den Widderfad zurück zur Windgällenhütte gehen. Dieser schmale Weg wird nur trittsicheren Berggängern und nur bei absolut trockenen Verhältnissen empfohlen. Ausgesetzt!

Eisenerzabbau im Maderanertal

Erste eindeutige Belege für den Bergbau "im Thale ob Sylenen" stammen von 1556. Das Maderanertal erhielt seinen Namen von Hans Jakob Madran, einem aus Madrano bei Airolo stammenden Unternehmer. Er erwarb 1576 von Uri eine Konzession, mit der er sich die Abbaurechte für Gold, Silber, Kupfer, Eisen und alle anderen Erze und Metalle "im ganzen Tal in aller Tiefe und breite dieser Berge" sicherte. Bezüglich der Anstellung wurden Urner stets bevorzugt: Madran durfte lediglich 25 fremde Bergknechte beschäftigen.
Die Hauptabbaustelle lag damals am Schwarz Stöckli, etwas südlich des Unteren Furggeli. Die abgesprengten Gesteinsmassen fielen etwa 50 m über eine senkrechte Felswand hinunter, an dessen Fuss man sie sortierte. Ein gewaltiger Schutthaufen an dieser Stelle erinnert an den langjährigen Erzabbau. Über den Ortliboden, die Stäfalalp und den steilen Eselweg gelangte das Erz ins Tal zum Schmelzofen östlich der Seilbahntalstation. Der Standort erfüllte alle nötigen Voraussetzungen bezüglich Rohstoffversorgung (Erz, Holzkohle), Wasserkraft, Hochwasserschutz und Verkehrsverbindungen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Eisengruben zwischen Chli und Gross Windgällen ausgebeutet. Hier weisen noch einige Mauerresten einer Unterkunftshütte auf die frühere Tätigkeit hin.
Von hier karrte man das gegossene Roheisen nach St. Anton, um es durch das 'Isechäli' zur Schmiede in Amsteg zu reisten. In der dortigen Hammerschmiede verarbeitete man das Eisen zu Nägeln, Beschlägen, Eisenwerkzeugen, Grabkreuzen und prachtvollen Kirchengittern.
1734 wurde der Erzabbau aufgrund mangelnder Rentabilität aufgegeben. 1762 zerstörte ein Unwetter den Schmelzofen sowie das Hammerwerk in Amsteg. Danach sind alle Versuche, die Bergbautradition wieder aufleben zu lassen, kläglich gescheitert.

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